Geschichten statt Geschenke – der Trend zu einer weniger konsumorientierten Adventszeit ist hier und da bei besorgten Eltern zu spüren. Wer seinen Kindern keine Süßigkeiten oder Spielzeuge in den Adventskalender packen möchte, sondern lieber den Adventskalender als bewusste Extrazeit gestalten möchte, der findet hier kurze, fröhliche Kapitel verknüpft mit einem 24teiligen Folienfensterbild, das Lust auf Schnee macht.
Kurzrezension
Die Kinder Emma, Thore und Erik leben mit ihren Eltern in einem kleinen schwedischen Dorf. Sie freuen sich auf Weihnachten und finden den Winter und die Adventszeit mit ihren Lichtern und Düften spannend und heimelig.
Statt eines puren Dauerwohlgefühls überraschen uns die Kinder allerdings mit typisch geschwisterlichem Zank und nicht selten ärgern die Zwillingsjungs Thore und Erik ihre kleine Schwester.
Schnellballschlacht, Schneemannbauen, Plätzchenbacken, das Luciafest und die Suche nach dem perfekten Weihnachtsbaum finden hier ebenso ihren Platz, wie ein geheimnisvoller Elch, ein Weihnachtsmarktbesuch und Schlittschuhlaufen.
Sogar die tiefenentspannte Mutter bekommt Raum für allzu menschliche Gefühle. Vorweihnachtlicher Stress treibt sie aus dem Haus in die Stille der verschneiten Landschaft. Aber Papa und die Kinder schaffen es, sie wieder nach Hause zu locken, mit einer Tasse Tee und ganz viel Liebe und Rücksichtnahme.
Die Söderlandgeschichten sind unspektakulär und zuweilen hat man das Gefühl, sie werden mittendrin unterbrochen, um auf die gewollte Anzahl von 24 Kapiteln zu kommen. Die einzelnen Abschnitte sind zwar mit 1.-24. Dezember überschrieben, die Ereignisse umfassen allerdings einen anderen Zeitraum und bei einigen Geschichten wird ein Tag / Ereignis auf mehrere Kapitel gestreckt oder Anfang und Ende des Tages werden gar nicht erst greifbar. Aber die Kapitel sind von der Länge her gut geeignet, um sich im Advent mit den Kindern auf die Couch zu setzen und kurz in die verschneite schwedische Vorweihnachstzeit einzutauchen.
Die Kombination aus Geschichte und Tag für Tag wachsendem Fensterbild ist insgesamt gelungen. Geübte Erstklässler können diesen Kalender auch schon eigenständig lesen. Wer aber abenteuerliche und spannende Geschichten liebt, für den wird das Söderland ein wenig zu langweilig sein.
Altersempfehlung: 4-7 Jahre
Vorlesezeit: 24 Kapital à 3-4 Minuten
Daten zum Buch „Weihnachtszeit in Söderland“
Titel: Weihnachtszeit in Söderland
Autor: Lena Klassen, Dorle Schausbreitner
Verlag: Kaufmann
Jahr/Auflage: 2009 / 1.
ISBN: 978-3780608536
Weihnachtszeit in Söderland
Kriterium | Bewertung (1-10) | Begründung |
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Punkte gesamt | 9 | |
Titelwahl | 10 | |
Aufmachung | 9 | Querformat, weiches Pappcover, freundlich gezeichnete Bilder, aber leider wird die Einzigartigkeit der Charaktere nicht in den Zeichnungen transportiert, die Figuren bleiben austauschbar |
Text/Sprache | 9 | Der Text ist ruhig und verständlich geschrieben und lässt sich gut vorlesen. Manche Geschichte endet allerdings etwas abrupt und geht erst am folgenden Tag weiter. |
Inhalt | 9 | Erik, Thore und Emma heißen die drei Kinder, um die sich die Söderland-Geschichten drehen. Die Zwillingsjungs, die ihre kleine Schwester gerne ärgern, sind frech und fröhlich und manchmal machen sie sogar aus Versehen eine gute Tat - wie die Auffahrt der Nachbarn vom Schnee zu räumen, den sie für ihre Schutzmauer brauchen. Im Grunde aber haben sich die Menschen in den Söderland-Geschichten lieb, auch wenn mal jemand schlecht gelaunt ist. Und mit viel Schnee, Kerzenduft und Plätzchen ist es gar nicht mehr lang bis Weihnachten. |
Pädagogische Themen | 9 | Familie Vorfreude feiern freies Spiel/Einfallsreichtum |
Pädagogischer Wert | 9 | Familiäre Geborgenheit und Zusammenhalt trotz aller Streitigkeiten zwischen den Kindern, wird hier transportiert. |
Schlüssigkeit/Logik | 10 | |
Kreativität | 9 | Schlichte Geschichten ohne besonders ungewöhnliche Ereignisse werden hier erzählt. |