Die Uhrzeit zu lernen ist eine anspruchsvolle Aufgabe für Vorschulkinder und bedarf einer Menge Übung und Geduld. Manche Kinderbuchautoren nehmen sich diesem Thema an und verknüpfen es mit altbekannten Protagonisten, in diesem Fall mit einem kleinen Raben.
In nicht immer ganz rhythmischen Reimen wird hier ein recht unspektakulärer Tagesablauf des Raben Socke und seiner Freunde mit jeweils einer Aktion pro voller Stunde erzählt. Von acht Uhr morgens bis neun Uhr abends kann man so während des Vorlesens die Plastikzeiger der oben rechts im Buch eingelassenen Uhr verstellen.
Der kleine Rabe Socke steht auf, frühstückt bei seinem Freund Eddi Bär und trifft dann nach und nach seine anderen altbekannten Freunde. Wenn man sich von den irreführenden Reimen wie „Um 11 Uhr macht Socke mit Stulle nen Test. „Ich bin der Gewinner“ stellt er fröhlich fest.“ nicht ablenken lässt, kann man auf den Bildern erkennen, wie er ein Wettrennen macht, Spaghetti und Torte isst und sich eine Laterne baut, die er dann auf den Nachtspaziergang, der als „spielen und toben“ bezeichnet wird, jedoch gar nicht mitnimmt.
Ein bisschen mehr Mühe dürfte man sich gerne geben, wenn man ernsthaft über eine etablierte „Marke“ wie die Figur des frechen und lustigen Raben Socke ein so wichtiges wie interessantes Thema für Kinder ansprechend aufbereiten möchte. Hier aber macht es leider mehr den Anschein, dass man mal eben schnell bekannte Bilder mit lieblos dahingedichteten Versen versehen und eine Uhr hinzugefügt hat. Die Uhrzeit selbst wird nicht erklärt, Zeitwörter wie früh, spät, vor, nach, morgens, mittags, nachmittags, abends oder gar Stunde, halbe Stunde, Viertelstunde fehlen nahezu vollständig.
Auch eingefleischten Socke-Fans dürfte mit diesem Buch schnell langweilig werden. Der Tagesablauf ist weder stimmig, noch besonders lustig oder ausgefallen. Zudem geht es hier ausschließlich um volle Stunden, was ein Kennenlernen anderer Zeitspannen nicht gerade forciert. Der Tag von Socke endet um neun Uhr abends, sodass die Zeiger beim spielerischen Verstellen durch die kleinen Leser nicht einmal ganze 24 Stunden umlaufen.
Als Fazit muss man sagen: Es gibt bessere Bücher vom kleinen Raben Socke – und viel bessere Bücher zum Erlernen der Uhr.
Altersempfehlung: 4-5 Jahre
Vorlesezeit: 3-4 Minuten
Daten zum Buch „Wie spät ist es? Lern die Uhr mit dem kleinen Raben Socke“
Titel: Wie spät ist es? Lern die Uhr mit dem kleinen Raben Socke
Autor: Nele Moost, Annet Rudolph
Verlag: esslinger
Jahr/Auflage: 2012/2.
ISBN: 978-3480227679
Wie spät ist es? Lern die Uhr mit dem kleinen Raben Socke
Kriterium | Bewertung (1-10) | Begründung |
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Punkte gesamt | 7 | |
Titelwahl | 7 | Der Rabe Socke hilft hier nicht wirklich beim Lernen. |
Aufmachung | 9 | Pappbilderbuch mit eingelassenen Uhrzeigern aus Plastik, die leider recht schnell verbiegen. Die Bilder sind niedlich und alle bekannten Figuren der Fernsehserie sind zu finden. |
Text/Sprache | 6 | Die Reime enthalten je eine volle Stunde und eine unspektakuläre Aktion, die um des Reimes Willen noch nicht einmal immer inhaltlich passt. Die Verse sind zudem sehr gezwungen und nicht alle rhythmisch. |
Inhalt | 7 | Ein Tagesablauf des Raben Socke und seiner Freunde wird hier Stunde um Stunde aufgezählt. |
Pädagogische Themen | 7 | die Uhr lernen Freunde |
Pädagogischer Wert | 7 | Natürlich kann man mit diesem Buch die Uhr lernen. Man kann es aber auch ohne diese Buch. |
Schlüssigkeit/Logik | 9 | Frühstück, Mittagessen und Abendbrot sowie Aufstehen und Schlafengehen finden zu einer schlüssigen Zeit statt. |
Kreativität | 6 |