In diesem Kinderbuch geht es um ein Thema, das wir am liebsten überhaupt nicht kennen würden, weil es so unfassbar traurig ist: Was sagt man seinem Kind, wenn ein anderes, sehr lieb gewonnenes Kind sterben muss?
Kurzrezension
Anna und Tim sind beste Freunde. Eines Tages kann Anna nicht mit Tim in die Schule kommen, denn sie wurde ins Krankenhaus gebracht. Anna hat Krebs. Ihre Klassenkameraden sind ergriffen und wollen alles tun, um Anna eine Freude zu bereiten. Sie malen und basteln und bringen ihr die Geschenke ins Krankenhaus.
Sie reden mit Anna, stellen ihr Fragen und versuchen zu verstehen, was passiert. Tim will das alles gar nicht wahrhaben, er hat Angst davor, Anna zu verlieren. Wut, Angst und Traurigkeit breiten sich in ihm aus. Er vermisst Anna und will, dass alles wieder so ist, wie vor ihrer Erkrankung.
Anna weiß, dass sie nicht geheilt werden kann. Das sagt sie auch Tim. Und sie sagt ihm, dass er ihr bester Freund ist und dass sie ihn auch vermisst. Tim besucht Anna deshalb nun jeden Tag im Krankenhaus. So verbringen sie ihre Nachmittage mit Spielen und können zusammen auch wieder lachen. Eines Abends sehen die Kinder sich den Sternenhimmel an und beschließen, dass ein ganz bestimmter Stern ihr Stern sein soll. Wenn Tim diesen Stern sieht, dann soll er an Anna denken. So wird sie nie ganz weg sein, sondern bei ihm bleiben.
Als Vorleser muss man schon kräftig schlucken und dem einen oder anderen werden vielleicht Tränen in die Augen schießen, wenn er zu der Textstelle kommt, an der Anna stirbt. Dieses Buch beschreibt in ruhigen, einfühlsamen Worten und sanften Bildern den Abschied zweier Freunde, die Traurigkeit und Hilflosigkeit der Menschen, wenn ein Kind stirbt, und das kleine bisschen Trost, das durch die Erinnerung bleibt. Wer die Erinnerung wach hält, der kann dem Tod seine kalte Endgültigkeit nehmen.
Bücher zum Thema Krankheit und Tod sind immer eine Herausforderung für Autor und Leser. Dieses hier hat noch eine besondere Tragweite, weil es nicht vom Tod eines alten Menschen erzählt, sondern vom Sterben eines Schulkindes. Und es erinnert uns Erwachsene daran, dass es nicht nur die Eltern, sondern auch die Freunde sind, die beim Sterben eines Kindes einen unfassbar schmerzhaften Verlust zu verkraften haben. So hoffen wir natürlich, dass wir dieses Buch niemandem empfehlen müssen.
Altersempfehlung: 6-7 Jahre
Vorlesezeit: 10 Minuten
Daten zum Buch „Wenn ich nicht mehr bei dir bin, bleibt dir unser Stern“
Titel: Wenn ich nicht mehr bei dir bin, bleibt dir unser Stern
Autor: Claude K. Dubois, Patrick Gilson
Verlag: Brunnen
Jahr/Auflage: 2010/3.
ISBN: 978-3765567551
Wenn ich nicht mehr bei dir bin, bleibt dir unser Stern
Kriterium | Bewertung (1-10) | Begründung |
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Punkte gesamt | 10 | |
Titelwahl | 10 | |
Aufmachung | 10 | |
Text/Sprache | 10 | Einfühlsame, sanfte Worte, angemessene Textlänge. Genauere Zeitbegriffe/Dauer/Zeitabstände werden offenbar bewusst weggelassen |
Inhalt | 10 | Tim klingelt bei Anna, um sie zur Schule abzuholen. Doch Anna ist im Krankenhaus. Sie hat Krebs. In Tim wechseln sich Wut und Trauer, Verzweiflung und Hoffnung ab. Er verbringt auch im Krankenhaus viel Zeit mit seiner Freundin. Doch Anna muss sterben. Sie zeigt Tim einen Stern, der ihn immer an sie erinnern soll. |
Pädagogische Themen | 10 | Trauer Verlust Freundschaft Sterben Erinnerung |
Pädagogischer Wert | 10 | In sehr einfühlsamer Weise wird hier der Abschied zweier Kinder voneinander beschrieben. Allen Gefühlen wird Raum gegeben. |
Schlüssigkeit/Logik | 10 | |
Kreativität | - |