Pettersson und Findus – Pettersson zeltet

Pettersson zeltet_Sven Nordqvist

Pettersson und Findus – Pettersson zeltet, Sven Nordqvist

Camping ist eine aufregende Sache. So aufregend, dass man dafür den eigenen Garten gar nicht verlassen muss. Das beweisen uns „Pettersson und Findus“ in „Pettersson zeltet“.

Kurzrezension

Pettersson kramt auf dem Dachboden herum. Findus hilft auf seine Weise und findet dabei ein Zelt. Das bringt die beiden Freunde auf die Idee, wandern zu gehen und anschließend zu zelten, denn Kater Findus hat soetwas noch nie gemacht und Pettersson will ohnehin raus und seine Angelerfindung ausprobieren. Die beiden packen und machen sich auf den Weg.

Doch sie haben nicht mit den sturen Hühnern gerechnet, die sich das Zeltabenteuer nicht entgehen lassen und mitkommen wollen. Schon nach kurzem Weg merkt Pettersson, dass es so nichts wird mit der Wanderung. Sie kehren um und bauen das Zelt stattdessen im Garten auf. Die Hühner machen es sich darin bequem, während Pettersson und Findus angeln gehen.

Der Kater fängt einen Barsch nach dem anderen, aber an Petterssons genialer Flitzebogenangel will einfach kein Hecht anbeißen. Doch als er dann einen der Barsche als Köder verwendet, da gelingt ihm plötzlich der ganz große Fang. Ein Fang, von dem alle Angler träumen und von dem sie sich noch Jahrzehnte erzählen: Es beißt ein unvorstellbar riesiger Hecht an, so groß, wie ein Seehund, so groß, dass die Angelschnur reißt.

Findus ist das nicht geheuer, er will nach Haus und die Barsche grillen. Die Hühner haben inzwischen das Zelten wieder aufgegeben und die beiden können gemütlich im Garten grillen. Pettersson lässt der Gedanke an den riesigen Hecht lange nicht los. Und auch der Kater kann das Ungeheuer, das mit jedem Gedanken größer zu werden scheint, nicht vergessen. Die Nacht allein im Zelt zu verbringen ist ihm deshalb nicht recht, und so muss der alte Pettersson mit in das Stoffhaus kommen und dem Campingkater Gesellschaft leisten.

Es kommt, wie es kommen muss: Pettersson übernachtet im Zelt und Findus macht es sich schließlich in Petterssons Bett gemütlich. Doch schon wieder schleicht sich der Riesenhecht in seine Phantasie und weckt ihn auf – genauer gesagt, der Nachbar Gustavsson weckt Findus und anschließend Pettersson. Nun hat dieser viel zu spotten, denn ein alter Mann, der in seinem eigenen Garten zeltet, sowas ist für Gustavsson nicht normal. Pettersson, dem die Geschichte etwas peinlich ist, tischt seinem Nachbarn daher eine abenteuerliche Erklärung auf. Er lügt, dass sich die Balken biegen, und bringt den erstaunten Nachbarn so zum Nachdenken. Dann beschließen Pettersson und Findus, ihre geplante Wanderung hinter dem Tischlerschuppen fortzusetzen und dort zu picknicken.

Auch in dieser Geschichte vom alten Mann und seinem charaktervollen Kater erfrischen die Randfiguren jede der liebevoll gezeichneten Seiten. Ob es die beiden Pilzwichtel auf Doppelseite sieben sind, die sich fischergarngemäß die Dimension des Hechtes ausmalen, oder die eigenwilligen Hühner, die auf Doppelseite fünf für den Campingurlaub ihren Wäschekoffer auspacken und die zeltenden Schnecken auf Doppelseite zehn: Sie alle bringen einfach mächtig Spaß, diese kleinen Details versteckt in den großen Abenteuern der beiden sympathischen Protagonisten. Das Buch hätte es zum Buch der Woche gemacht, wäre der Hecht nicht so gruselig groß und böse gewesen, dass mein Kind das Buch nur am helllichten Tag vorgelesen bekommen möchte.

Altersempfehlung: 4-7 Jahre
Vorlesezeit: 10-15 Minuten

Daten zum Buch „Pettersson und Findus – Pettersson zeltet“

Titel: Pettersson und Findus – Pettersson zeltet
Autor: Sven Nordqvist
Verlag: Oetinger
Jahr/Auflage: 1993

ISBN: 978-3789169076

Pettersson und Findus - Pettersson zeltet

TitelwahlBewertung (1-10)Begründung
Punkte gesamt10
Titelwahl10
Aufmachung10Hardcover
DinA4
ganzseitige, doppelseitige und szenische Zeichnungen mit witzigen Details
Text/Sprache10Der Text lässt sich gut vorlesen und die wörtliche Rede bietet viel Raum für ausdruckskräftiges Rollenlesen. Zelten und Angeln werden erklärt, ohne Leseanfänger mit Fachausdrücken zu überfordern.
Inhalt10Pettersson und Findus wollen wandern gehen, Fische angeln und anschließend zelten. Doch als Findus den Hühnern davon erzählt, wollen die mitkommen, und so fällt das Camping ins Wasser - oder nicht ganz. Sie bauen das Zelt einfach im Garten auf. Während die Hühner sich dort einnisten, gehen die beiden Freunde angeln. Pettersson fängt mit seiner Angelerfindung plötzlich einen unvorstellbar großen Hecht. Der ist so beeindruckend, dass nicht nur die Schnur reißt, sondern Findus Angst bekommt. Sie kehren um und grillen die Barsche, die Findus gefangen hat. Dann will der Kater ins Zelt. Pettersson geht lieber ins Haus, doch da Findus auch im Zelt noch immer an den Riesenhecht denken muss, bittet er den alten mann, ihm Gesellschaft zu leisten. Schließlich ist es Pettersson, der die Nacht im Zelt verbringt und dafür am nächsten Tag den Spott vom Nachbarn erntet. Doch die geplante Wanderung und das Picknick holen Pettersson und Findus dann zum Frühstück nach.
Pädagogische Themen10Freundschaft
Angst
Mut
Scham
Freigeister
Spott
Pädagogischer Wert10Pettersson und Findus sind so gut befreundet, dass Pettersson sich auch für seinen Kater zum Narren macht und in seinem eigenen Garten im Zelt übernachtet. Schließlich hat der Kater sowas noch nie erlebt.
Findus zeigt uns in dieser Geschichte, wie dünn der Pfad zwischen Angst und Mut ist und dass man sich nicht schämen braucht, wenn man sich fürchtet, sondern nur seinen Freund um Beistand bitten muss.
Pettersson zeigt uns, wie man mit Spöttern und tratschenden Nachbarn am besten umgeht: Man tischt ihnen eine besonders gute Geschichte auf.
Schlüssigkeit/Logik-
Kreativität10