Erdbeerinchen Erdbeerfee – Alles voller Sonnenschein, Stefanie Dahle
Da ist sie wieder, die kleine Erdbeerfee. Was sie wohl dieses Mal erlebt und verzaubert? Wir widmen uns zum dritten Mal ihrem Feenreich.
Kurzrezension
Sonne zu zaubern vermag Erdbeerinchen jedenfalls schonmal nicht. Dabei könnte sie Sonnenschein gut gebrauchen, denn es regnet ohne Unterlass. Der Buchtitel täuscht also erst einmal.
Der Dauerregen setzt Erdbeerinchens Erdbeerfeld ganz schön zu. Offenbar aber regnet es nur in ihrem Garten und drum herum, denn bei der Feen-WG etwas weiter weg und im Heidelbeerwald ist alles trocken – nur leider schon besetzt beziehungsweise zu dunkel. Erdbeerinchen braucht einen trockenen, sonnigen Ort, an dem sie wohnen und ihre Erdbeerpflanzen Früchte tragen können.
Sie sucht weiter und findet schließlich einen sonnigen Hügel mit umgestürztem Vogelhäuschen. Zeit, den Umzug zu planen, denn der Hügel wird sicher nicht überflutet. Viele Tiere packen mit an und kurz darauf zieht die Fee mit ihren Pflanzen und Bibo Schmetterling in das Vogelhäuschen um.
Doch obwohl nun bald Sonnenschein auf die Erdbeeren scheint, wollen die nicht so recht fröhlich aussehen. Nein, kein Heimweh hat sie erwischt, sondern eine Horde Läuse knabbert an den Pflanzen herum. Da fällt der Erdbeerfee auch sofort ein, dass sie vergessen hat, die Marienkäfer mitzunehmen.
Ob die das Fliegen verlernt haben, weiß man nicht genau, jedenfalls bedürfen sie eines Korbes und einer Fledermaus, um im Halbdunkeln zu Erdbeerinchens neu angelegtem Erdbeerfeld gebracht zu werden. Die Blattläuse fressen sie aber nicht, sondern verscheuchen sie nur, und dann baut Erdbeerinchen ihnen zum Dank ein Marienkäferhotel.
Ja, nee, nett gemeint, diese Geschichte, aber doch etwas arg dürftig. Die Bilder sind schön und niedlich wie immer, Glitzer hier, Erdbeeren dort, viele Tiere und ein paar Flügel – kleine Feenfans werden begeistert sein. Aber ist die Wahrheit, dass Marienkäfer Blattläuse fressen wirklich zu hart für Kinder, sodass man diesen Verscheucheuphemismus braucht? Und warum können die netten Marienkäfer nicht mit Erdbeerinchen zu ihrem neuen Wohnort fliegen, sondern müssen im Korb per Fledermausexpress transportiert werden? Fehlende Logik scheint den roten Faden dieser Reihe zu bilden.
Und wo bleiben eigentlich Erdbeerinchens Zauberkünste in dieser Geschichte? Nun, darauf müssen wir bis zum drittletzten Satz warten, denn dann zaubert die kleine Fee ihre Erdbeeren wieder rot. Plöng.
Der Titel könnte eigentlich auch heißen: Erdbeerinchen zieht um. Denn so richtig voller Sonnenschein ist diese Geschichte eigentlich nicht. Aber genug der Nörgelei – die dürftige Handlung wird wie immer von den Zeichnungen ganz gut wettgemacht. Und Kinder, die Erdbeerinchen mögen, werden auch dieses Bilderbuch gerne vorgelesen bekommen. Vor allem in einem verregneten April in Norddeutschland.
Altersempfehlung: 5-6 Jahre
Lesezeit/Seitenzahl: 10-12 Minuten
Daten zum Buch „Erdbeerinchen Erdbeerfee – Alles voller Sonnenschein“
Titel: Erdbeerinchen Erdbeerfee – Alles voller Sonnenschein
Autor: Stefanie Dahle
Verlag: Arena
Jahr/Auflage: 2016 / 5.
ISBN: 978-3401099996
Erdbeerinchen Erdbeerfee - Alles voller Sonnenschein
| Kriterium | Bewertung (1-10) | Begründung |
|---|---|---|
| Punkte gesamt | 8 | |
| Titelwahl | 8 | Ein Titel mit den Begriffen "Regen" oder "Umzug" würde mehr Sinn ergeben. |
| Aufmachung | 10 | Wie gewohnt wird hier ein Paradies für Fans von Feen, Zauber und zarten Tierchen und Pflanzen geschaffen, mit niedlichen und detailreichen Bildern und viel Glitzer und meist lecker wirkenden Beeren. |
| Text/Sprache | 9 | Für Leseanfänger ist das Schriftbild etwas zu eng, aber die Wortwahl ist zu bewältigen und die Geschichte lässt sich fließend vorlesen. Die Textmenge pro Bild/Seite ist gut gewählt. |
| Inhalt | 8 | Erdbeerinchens Erdbeeren vertragen den Dauerregen nicht, und so macht sich die kleine Fee auf den Weg, ein neues Zuhause zu finden. Statt in der Teekanne wohnt sie also schon bald in einem umgekippten Vogelhaus und ihre Erdbeeren wachsen auf einem sonnigen Hügel. Alles könnte schön sein - wenn da nur nicht die Blattläuse wären. Doch mit ein paar Marienkäfern sieht gleich alles wieder rot und lecker aus. |
| Pädagogische Themen | 8 | Freundschaft Hilfsbereitschaft Lehrthema Insekten |
| Pädagogischer Wert | 8 | Die kleine Leser lernen, dass Marienkäfer bei Battlausbefall helfen (wenn auch nicht genau, wie), und wie schön es ist, Freunde zu haben, die beim Umzug mit anpacken. Der Regen allerdings kommt hier schlecht weg. |
| Schlüssigkeit/Logik | - | |
| Kreativität | 9 |