Verkehrserziehung ist ein ernstes und wichtiges Thema für alle Kinder, egal, ob sie in einer Großstadt oder auf dem Dorf leben. Denn nur wenn Kinder die wichtigsten Verkehrsregeln kennen und Vorsicht und Rücksicht üben, können sie sicher ihre eigenen Wege gehen.
Kurzrezension
Dieses Buch ist ein erfreuliches Exemplar aus der bei albarello erschienenen Reihe an „Lehrbilderbüchern“, in denen kleine Phantasiewesen Kindern wichtige Dinge des Alltags erklären. In diesem Fall ist es ein Schutzengel, der im Sprachgebrauch tatsächlich oft herangezogen wird, wenn Kinder knapp einem Unfall entgehen.
Dieser Schutzengel hier ist allgegenwärtig, wenn Kinder in Gefahr sind, und wirft sich tapfer dazwischen, weshalb er einiges an Blessuren zu beklagen hat. Normalerweise ist er unsichtbar, für Erwachsene sowieso. Aber die Geschwister Philip, Katharina und Stefanie bekommen ihn eines Tages zu Gesicht, weil er kurz hintereinander alle drei vor Verletzungen schützen muss und sich darüber sehr ärgert.
Der Schutzengel beschließt, den Kindern nun Verkehrserziehungstipps zu geben. Ein paar Dinge wissen die Kinder schon, andere sind Neuland für sie. Die anfangs ereignisreiche Geschichte wird nun abgelöst durch eine Aneinanderreihung von Erklärungen und Mahnungen. Doch da der kleine Schutzengel sich als etwas tollpatschig erweist und tatsächlich auch selbst an dem einen oder anderen Pflaster schuld ist, bleibt die Geschichte unterhaltsam. Denn auch die Kinder ermahnen den Engel nun ihrerseits zur Vorsicht.
Schließlich bekommen die Kinder am nächsten Tag die Gelegenheit, einige Tipps des Engels auf dem gemeinsamen Weg zum Kindergarten in die Praxis umzusetzen. Als Philip dann schon denkt, er hätte alles im Griff und wäre für seinen zukünftigen Schulweg bestens vorbereitet, gerät er schon wieder in eine Gefahrensituation, aus der der Engel ihn rettet. So sehen die Kinder in einer authentischen Situation, dass man gar nicht vorsichtig genug sein kann, weil Kinder im Straßenverkehr schnell übersehen werden.
Insgesamt ist dieses Buch sehr authentisch und logisch und dadurch sind die Erklärungen auch einprägsam und interessant für die kleinen Verkehrsschüler. Als Einführung in das Thema ebenso wie als Begleitung zum Verkehrsunterricht in Kindergarten und Schule ist es daher gut geeignet. Die obligatorischen Beigaben zum Buch waren beim uns vorliegenden Leihexemplar zwar nicht mehr vorhanden, doch die Idee, Kinder mit einem Schulwegführerschein zu motivieren, ihren Weg mit einem Erwachsenen regelmäßig zu üben, überzeugt.
Auf den inneren Umschlagseiten zu Beginn und Ende des Buches werden die Regeln und Tipps des Engels zusammengefasst. Lediglich die Zeichnungen zur Links-Rechts-Erklärung stiftet Verwirrung, weil der Engel von vorn zu sehen ist und daher mit seinem linken Arm nach rechts zeigt. Das wurde im Buch anhand der von hinten gezeichneten Kinder besser umgesetzt.
Die Erklärung des Rollverhaltens eines Balles, der auf die Straße fliegt, lässt leider Hanglagen außer Acht. Insgesamt aber überzeugt dieses „Lehrbilderbuch“ durch eine schlüssige Herleitung der Gefahrensituationen und einen ebenfalls nicht perfekten Lehrmeister.
Altersempfehlung: 4-7 Jahre
Vorlesezeit: 12-15 Minuten
Daten zum Buch „Ein Schutzengel für den Straßenverkehr oder Die wichtigsten Tipps, wie man sich vor Unfällen schützen kann“
Titel: Ein Schutzengel für den Straßenverkehr oder Die wichtigsten Tipps, wie man sich vor Unfällen schützen kann
Autor: Bärbel Spathef, Susanne Szesny
Verlag: albarello
Jahr/Auflage: 2005 / 2.
ISBN: 393-0299909
Ein Schutzengel für den Straßenverkehr
Titelwahl | Bewertung (1-10) | Begründung |
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Punkte gesamt | 10 | |
Titelwahl | 10 | Der Titel ist gut, der Untertitel eigentlich nicht nötig, aber in dieser "Lehrbilderbuchreihe" üblich. |
Aufmachung | 10 | Hardcover DinA4 Die Zeichnungen sind niedlich und authentisch. |
Text/Sprache | 9 | Der Text ist für Leseanfänger ein bisschen lang und langatmig, aber die Sprache ist verständlich. |
Inhalt | 9 | Drei Geschwister erleben authentische Situationen im Straßenverkehr, bei denen ihnen zum Glück nichts passiert. Sie haben nämlich einen Schutzengel, der sich immer zwischen die Kinder und die Gefahren wirft. Da ihm das aber jede Menge Blessuren zufügt, will er die Kinder nun belehren, damit sie selbst auf sich aufpassen können. Das ist an einigen Stellen zwar zäh und langatmig, aber durch die Tollpatschigkeit des Schutzengels bleibt es niedlich und lustig. |
Pädagogische Themen | 10 | Vorsicht Rücksicht Eigenverantwortlichkeit Verkehrserziehung |
Pädagogischer Wert | 9 | Wenn der ständig erhobene Zeigefinger nicht wäre, gäbe es die volle Punktzahl. |
Schlüssigkeit/Logik | 10 | Die Verkehrssituationen sind schlüssig und authentisch. |
Kreativität | 10 | Das der Schutzengel etwas tollpatschig ist, ist eine angenehme Abwechslung zu den sonst so vorbildlichen Klugschnackern aus dieser "Lehrbilderbuchreihe" |