Ein Klassiker unter den Kinderbüchern zur Weihnachtszeit: In 24 Geschichten für jeden Tag vom 1.-24. Dezember bringt Barbara Bartos-Höppner uns mit ihrem Schnüpperle das Fest der Heiligen Familie Tag für Tag näher.
Kurzrezension
Das Buch „Schnüpperle – Vierundzwanzig Geschichten zur Weihnachtszeit“ wurde 1994 neu verlegt. Hier bespreche ich die Ausgabe von 1969.
Der kleine Junge mit dem Spitznamen Schnüpperle ist aufgeregt: Am 1. Dezember darf er endlich zusammen mit seiner Schwester Annerose das erste Beutelchen von Mutters selbstgenähtem Adventskalender öffnen. Es sind kleine Dinge, wie das gemeinsame Basteln, Plätzchen backen, Weihnachtsbaum aussuchen und Schneemann bauen, über die sich die Kinder in diesem Buch Tag für Tag freuen. Im Vordergrund stehen hier Familie und Vorfreude, der christliche Glaube wird als familiärer Hintergrund selbstverständlich eingebracht. Das ist legitim und in Hinsicht auf das Thema auch mehr als schlüssig.
Auch wenn berufstätige Mütter mit der perfekten Adventszeit von Schnüpperles Familie kaum mithalten können, muss diese Bilderbuchfamilie weder Schuldgefühle heraufbeschwören noch die Emanzipation rückgängig machen. Es ist schon viel wert, wenn man es im Advent schafft, sich jeden Tag die Zeit zu nehmen, seinem Kind eine dieser wunderbaren friedlichen Geschichten voller familiärer Liebe und Zuversicht vorzulesen und sich mit seinen Kindern auf Weihnachten vorzubereiten und zu freuen. Dass es dafür kein Geld, sondern vor allem wertvolle Eltern-Kind-Zeit braucht, wird dem (Vor-)Leser hier sehr deutlich vor Augen geführt.
Das Buch eignet sich auch gut für ältere Geschwister, die diese Geschichten ihren kleineren Schwestern und Brüdern vorlesen können.
Altersempfehlung: 3-8 Jahre
Vorlesezeit: 24 Geschichten à 3-5 Minuten
Daten zum Buch „Schnüpperle – Vierundzwanzig Geschichten zur Weihnachtszeit“
Titel: Schnüpperle – Vierundzwanzig Geschichten zur Weihnachtszeit
Autor: Barbara Bartos-Höppner
Verlag: C. Bertelsmann
Jahr/Auflage: 1969
Schnüpperle - Vierundzwanzig Geschichten zur Weihnachtszeit
Titelwahl | Bewertung (1-10) | Begründung |
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Punkte gesamt | 10 | |
Titelwahl | 10 | |
Aufmachung | 10 | Hardcover niedliche und ausdrucksstarke Zeichnungen, die teilweise scherenschnittartig anmuten schwarz-weiß, nur der EInband ist farbig trotz des Alters zeitlos kindgerecht |
Text/Sprache | 10 | Die Geschichten lassen sich gut vorlesen. Die Sprache ist authentisch, wenn auch das eine oder andere Wort heutzutage etwas altbacken klingt. |
Inhalt | 10 | In 24 Geschichten begleitet der Leser den kleinen Jungen Schnüpperle, seine Familie und seine Spielkameradin durch den Advent. Dem Alter des Buches geschuldet sind die Rollen in Schnüpperles Familie klar nach traditionellen Mustern verteilt: Die Mutter ist Hausfrau und backt, bastelt und putzt in der Vorweihnachtszeit. Der Papa kommt um fünf von der Arbeit und fährt wenn er frei hat mit den Kindern Schlitten. Schnüpperles Schwester mag Glitzer und ihre Puppe, Schnüpperle hat seinen Teddy. Daran mögen moderne Eltern vielleicht Anstoß nehmen. Doch abgesehen von den alten Mustern wird die Vorbereitung auf das Weihnachtsfest in Schnüpperles Familie voller Liebe und Fürsorge zelebriert. Schnüpperle erlebt alles, was zu dieser zauberhaften Zeit gehört: Schneefall, Plätzchen backen, Tannenbaum aussuchen, sich auf Omas Besuch freuen, Wunschzettel schreiben. Es ist eine Vorweihnachtszeit, wie man sie sich und seinen Kindern wünscht und gerne gestaltet, Emanzipation hin oder her. |
Pädagogische Themen | 10 | Familie Glaube Freundschaft Frieden |
Pädagogischer Wert | 8 | Kinder lesen hier wahrlich von einer Bilderbuchfamilie: Mutter, Vater, Tochter und Sohn freuen sich auf ihr gemeinsames Weihnachtsfest. Die Eltern tun alles, um ihren Kindern die Adventszeit so schön wie möglich zu gestalten. Dafür braucht es weniger Geld, als Zeit und Liebe. |
Schlüssigkeit/Logik | 10 | Die Geschichten sind in sich stimmig und bauen aufeinander auf bis zum Höhepunkt, dem Heiligabend. |
Kreativität | 8 | Es sind wenig aufgeregte Themen, mit denen sich die 24 Geschichten beschäftigen, aber für Kinder machen gerade diese kleinen Dinge wie Adventskalender, Plätzchen backen und Weihnachtsschmuck basteln die Adventszeit so besonders. Für den Zauber dieser Zeit braucht es keinen Harry Potter und keine Drachen oder Fabelwesen, es reicht der Glaube an das Christkind. |