So eine blutende Wunde ist wirklich nicht schön. Wie gut, wenn jemand ein Pflaster zur Hand hat. Aber was tun bei einer schmerzhaften Beule?
Kurzrezension
Mama Muh langweilt sich auf der Wiese, und beschließt, baden zu gehen. Doch sie kommt gar nicht erst von der Weide runter, denn sie rutscht aus, stürzt, schlägt sich den Kopf an und ratscht sich den Bauch auf.
Natürlich eilt der Bauer sofort herbei und versorgt die blutende Wunde. Ein riesiges Pflaster ziert Mama Muhs Bauch und sie muss nun im Stall bleiben. Krähe kommt sie dort besuchen und verspricht, gegen die schmerzhafte dicke Beule an Mama Muhs Kopf etwas Kühles aus der Kühltruhe zu holen.
Es dauert, bis die Krähe zurückkommt, und statt Eis für Mama Muhs Beule mitzubringen, stöhnt sie nur, dass sie Bauchweh hat. Woher, das verrät Krähe nicht, aber Mama Muh ahnt es schon. Trotzdem bittet sie ihre Freundin, nun doch noch einmal nachzusehen, ob nicht noch etwas Kaltes in der Truhe ist, das man auf ihre Beule legen könnte.
Lustlos macht sich die Krähe auf den Weg und bringt schließlich ein angeknabbertes Paket Spinat mit. Das legt sie auf Mama Muhs Beule und fliegt dann in ihr Nest, um sich auszuruhen. Ein Blick ins Krähennest verrät dann auch, weshalb Krähe solche Bauchschmerzen hat: Sie hat alles gegessen, was sie in der Kühltruhe finden konnte – außer den Spinat, der hat ihr nämlich nicht geschmeckt.
Etwas später will Krähe noch einmal nach Mama Muh sehen. Die Kuh ist ganz grün im Gesicht, denn der Spinat ist inzwischen geschmolzen und läuft über das Gesicht bis in Mama Muhs Mund. Die Kuh ist begeistert von dem Spinat, doch Krähe möchte die Spuren ihres Raubzuges lieber schnell wegspülen, bevor der Bauer etwas merkt. Immerhin ist die Beule an Mama Muhs Kopf verschwunden und die Krähe sagt dann ganz leise doch noch die Wahrheit: „Du… Mama Muh, ich hab das ganze Eis aufgegessen.“ Und wer hätte im Sommer dafür kein Verständnis?
Die Geschichte ist niedlich gezeichnet und ganz amüsant, aber es gibt bessere von Mama Muh und Krähe. Immerhin lässt Krähe ihre Freundin zunächst im Stich und bringt ihr erst im zweiten Anlauf etwas für die Beule. Aber abgesehen von der Moral ist es eine gewohnt lustige Geschichte um die beiden ungleichen Freunde und für Leseanfänger gut geeignet.
Altersempfehlung: 3-6 Jahre
Vorlesezeit: 10-12 Minuten
Daten zum Buch „Mama Muh braucht ein Pflaster“
Titel: Mama Muh braucht ein Pflaster
Autor: Jujja Wieslander, Sven Nordqvist
Verlag: Oetinger
Jahr/Auflage: 2006
ISBN: 978-3789173196
Mama Muh braucht ein Pflaster
Titelwahl | Bewertung (1-10) | Begründung |
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Punkte gesamt | 9 | |
Titelwahl | 9 | Das Pflaster spielt in der Geschichte letztlich eine Nebenrolle, "Mama Muh ist verletzt" oder "Mama Muh und die Beule" wäre treffender gewesen. |
Aufmachung | 10 | Hardcover DinA4 sympathisch gezeichnete Figuren in fröhlich bunter Umgebung Details wie die Spinne im Stall regen die Beobachtungsgabe an |
Text/Sprache | 8 | Der Text ist durch die Menge an direkt aufeinander folgende wörtliche Rede ohne Einleitung nicht ganz flüssig vorzulesen. Man fügt hier und da ein "sagte Mama Muh" oder "sagte die Krähe" hinzu, oder zeigt mit dem Finger auf die sprechende Figur, um die Rollen besser vortragen zu können. Für Selbstleser ist diese Geschichte daher besser geeignet. |
Inhalt | 9 | Mama Muh langweilt sich auf der Wiese und will lieber baden gehen. Doch sie rutscht aus und verletzt sich. Der Bauer versorgt die Wunde am Bauch, doch die Beule am Kopf behandelt er nicht. Das soll Krähe übernehmen. Aber statt für Mama Muh etwas Kühlendes aus der Tiefkühltruhe zu holen, schlägt sich Krähe erst einmal den Bauch voll. Am Ende gibt es immerhin noch ein Päckchen Spinat für Mama Muh und ein bisschen Wahrheit von der Krähe. |
Pädagogische Themen | 9 | die Wahrheit sagen Freundschaft |
Pädagogischer Wert | 8 | Dass die Krähe vor lauter Fressgier die Beule ihrer Freundin vergisst, ist nicht sehr vorbildlich. Aber immerhin sagt sie am Ende noch die Wahrheit, die Mama Muh eh längst geahnt hat. |
Schlüssigkeit/Logik | - | |
Kreativität | 10 |