Laura hat einen ganz besonderen Freund, der ihr immer zuhört und ganz heimlich und unauffällig die Lösung für ihre Probleme offenlegt. Der Stern antwortet nicht mit Worten, sondern mit seinem hellen Schein, und schenkt Laura dadurch Mut, Zuversicht und so manche weise Erkenntnis.
Kurzrezension
Drei sehr unterschiedliche und besonders einfühlsame Geschichten versammeln sich in diesem Gutenachtgeschichtenbuch von Klaus Baumgart:
Der Globus
Als Mama mal wieder weit weg auf Konzertreise ist, zeigt Papa den Kindern auf seinem Globus, wo genau Amerika liegt. Doch weil Laura später noch einmal alleine den Globus betrachtet und ihn unvorsichtig immer schneller dreht, fällt er herunter und es bricht ein Stück heraus. Laura sagt Papa nicht, was passiert ist.
Am nächsten Tag vertraut sie sich ihrer Freundin Sophie an. Die beiden entdecken in einem Schaufenster einen Globus, der genauso aussieht, wie der von Papa. Laura beschließt, ihn zu kaufen und heimlich auszutauschen, und läuft heim, um ihr Geld zu holen.
Inzwischen hat Papa das Loch entdeckt. Er denkt, dass Lauras Bruder Tommy ihn kaputt gemacht hat, und ist wütend. Der Globus hatte einst dem Opa gehört, deshalb bedeutet er Papa viel. Lauras Geld reicht nicht für den Globus aus dem Geschäft. Traurig erzählt sie ihrem Stern von dem Dilemma. Sein Licht macht ihr Mut und so beschließt sie, Papa die Wahrheit zu sagen. Papa freut sich über Lauras Mut zur Ehrlichkeit und ist überhaupt nicht mehr böse.
Ein Hund für einen Tag
Laura und Tommy wollten immer schon ein Haustier haben. Als sie nun einen ganzen Tag lang auf den Nachbarshund Fiffy aufpassen dürfen, sind sie stolz und haben viel Spaß mit dem Tier. Sie spielen und machen Kunststückchen, aber sie erkennen auch, dass so ein Tier viel Arbeit macht und es gar nicht so leicht ist, immer auf den Hund aufzupassen.
Als Fiffy am Abend traurig ist und gar nicht mehr aufhören will, zu jaulen, ist es Lauras Stern, der ihr zeigt, was dem Hund fehlt.
Heimweh
Laura darf alleine zu Oma und Opa fahren. Oma holt sie ab und die beiden fahren mit dem Zug. Laura freut sich und ist aufgeregt. Sie hat sicherheitshalber Schatzschachteln mit Erinnerungen an ihre Eltern eingepackt. Aber Tommys Schachtel hat sie nicht mitgenommen, denn von Tommy fühlt sie sich im Moment einfach nur gestört. Sie ist froh, einmal etwas ohne ihn unternehmen zu können.
Bei Oma und Opa ist es schön und es gibt viel zu sehen. Dennoch stellt Laura fest, dass sie ihr Zuhause vermisst. Sogar Tommy fehlt ihr ein bisschen, und sie hat ein ganz komisches Gefühl, weil sie so böse zu ihm war.
Zum Glück hat Tommy ihr heimlich ein Bild in die Reisetasche geschmuggelt. Und ihr Freund, der Stern, ist immer bei ihr, egal, wohin sie fährt.
Lauras Stern bringt nicht nur mit dem Buchcover Glitzer zu den kleinen Lesern. Die authentische Art des Mädchens, ihre Gefühle und ihre Phantasie bieten eine hohe Identifikationsmöglichkeit für Kinder. Unabhängig davon, wie gut man in der eigenen Familie über Gefühle sprechen kann, bietet ein geheimer Freund, dem man immer alles sagen kann und der immer Rat weiß, einen Zufluchtsort und eine Sicherheit, welche Kinder jeden Alters brauchen und wonach sie sich sehnen.
Altersempfehlung: 4-7 Jahre
Vorlesezeit: 3 Geschichten à 8-10 Minuten
Daten zum Buch „Lauras Stern Neue Gutenacht-Geschichten“
Titel: Lauras Stern Neue Gutenacht-Geschichten
Autor: Klaus Baumgart
Verlag: Baumhaus
Jahr/Auflage: 2007
ISBN: 978-3833900860
Lauras Stern Neue Gutenacht-Geschichten
Titelwahl | Bewertung (1-10) | Begründung |
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Punkte gesamt | 10 | |
Titelwahl | 10 | |
Aufmachung | 10 | Hardcover Das Titelbild zeigt Laura, wie sie ihren Stern mit Luftballons an den Himmel zurückschickt. Der Stern glitzert. |
Text/Sprache | 10 | Die Geschichten von Laura und ihrem Stern lassen sich gut vorlesen. Die Sprache ist unkompliziert und durch die großen Druckbuchstaben ist das Buch auch für Leseanfänger geeignet. |
Inhalt | 10 | Geschichte eins erzählt, wie Laura den Globus ihres Vaters kaputtmacht. Sie versucht, es wiedergutzumachen, indem sie heimlich einen neuen Globus kaufen will. Inzwischen wird aber Tommy von Papa verdächtigt, und deshalb spürt Laura, dass sie die Wahrheit sagen muss. In der zweiten Geschichte passen Laura und Tommy auf den Nachbarhund auf und erkennen, dass es gar nicht so leicht ist, sich um ein Haustier zu kümmern. Die dritte Geschichte beschreibt das Gefühl von Heimweh, das Laura befällt, als sie das erste Mal länger allein bei Oma und Opa bleibt. |
Pädagogische Themen | 10 | ehrlich sein Verantwortung übernehmen für das eigene Handeln Verantwortung übernehmen für ein Tier Heimweh Geschwisterliebe |
Pädagogischer Wert | 10 | Sehr empathisch und authentisch werden Lauras Gedanken und ihre Gefühle beschrieben. Laura lernt, was es heißt, Verantwortung für das eigene Handeln und sogar für ein anderes Lebewesen zu übernehmen. |
Schlüssigkeit/Logik | 9 | Die Sache mit dem Stern ist natürlich eine Frage der Phantasie, aber die dynamischen Prozesse innerhalb Lauras Familie und Freundeskreis sind gut nachzuvollziehen. |
Kreativität | 9 | Figuren und Ereignisse sind authentisch und alltäglich, bis auf die Sache mit dem Stern, der Lauras Geschichten von beispielsweise Conni abhebt und phantastischer werden lässt. |