Familienzuwachs kann ein heikles Thema sein für die künftig großen Geschwister. Die kleine Prinzessin ist grundsätzlich mit einem Geschwisterchen einverstanden – jedenfalls solange es ein Mädchen wird.
Kurzrezension
Die kleine Prinzessin will eigentlich einen Hund. Aber eine Schwester wäre natürlich auch toll. Alle sagen, dass man sich das Geschlecht des Babys nicht aussuchen kann und es durchaus sein könnte, dass die kleine Prinzessin einen Bruder bekommt.
Einen Bruder will sie aber nicht haben. Brüder stinken und spielen kann man mit Brüdern auch nicht richtig, findet sie. Außerdem sind Brüder wild. Alle bestätigen ihr, dass Mädchen auch wild sein können und stinken können sie auch. Außerdem können Jungen und Mädchen mit den gleichen Sachen spielen, behauptet der Premierminister.
Trotzdem will die kleine Prinzessin eine Schwester haben. Wenn sie einen Bruder bekommen sollte, will sie ihn wegwerfen. Dann gehen die Königin und der König ins Krankenhaus und bringen bald darauf das Baby heim. Die kleine Prinzessin freut sich über das süße Baby, doch als sie erfährt, dass es ein Bruder ist, schimpft sie. Schließlich wollte sie eine kleine Prinzessin haben.
Da erklären ihre Eltern ihr, dass sie selbst schon ihre kleine Prinzessin ist, und zeigen ihr, dass sie sie sehr lieb haben. Das findet die kleine Prinzessin gut. Und sie freut sich, dass sie ihrem Bruder nun ihr Töpfchen abtreten kann, denn sie ist ja jetzt groß.
Die Geschichte ist passend zur kleinen Prinzessin ansich etwas albern, aber ganz lustig und unterhaltsam. Tiefgang ist hier nicht zu erwarten, aber Geschlechterklischees werden angesprochen und eine schlussendlich positive Einstellung zum Familienzuwachs ist erkennbar.
Spaß bringen auch die Randhandlungen, die in den zwar simpel wirkenden aber dennoch kreativen Zeichnungen versteckt sind: Die Katzen, die auswandern wollen und ihre Sachen packen, der Minister, der das Dreirad ausprobiert und das Lehrposter in der Arztpraxis mit dem Titel „Mein Körper Teil 3: Knochen“.
Altersempfehlung: 2-6 Jahre
Vorlesezeit: 2-3 Minuten
Daten zum Buch „Kleine Prinzessin – Ich will eine Schwester!“
Titel: Kleine Prinzessin – Ich will eine Schwester!
Autor: Tony Ross
Verlag: Xenos
Jahr/Auflage: 2001
ISBN: 978-3821234328
Kleine Prinzessin - Ich will eine Schwester!
Titelwahl | Bewertung (1-10) | Begründung |
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Punkte gesamt | 10 | |
Titelwahl | 10 | |
Aufmachung | 10 | Hardcover kleines Format die Zeichnungen sind einfach und witzig, vor allem die Randhandlung, in der die Katzen ihre Koffer packen, um die Königsfamilie zu verlassen, bevor das Baby kommt, sind sehr amüsant |
Text/Sprache | 9 | simpel für Erstleser geeignet, wenn man von dem Wort "Premierminister" absieht |
Inhalt | 8 | Die Geschichte ist kurz und simpel: Die Königin ist schwanger. Die kleine Prinzessin, die ursprünglich lieber einen Hund haben wollte, will nun eine Schwester. Einen Bruder kann sie nicht gebrauchen, der stink, spielt nicht mit den richtigen Spielsachen und überhaupt wäre eine kleine Prinzessin viel toller, davon ist die kleine Prinzessin überzeugt. Und wie die Natur es so will, bekommt sie trotzdem einen Bruder. Und findet den dann doch ganz süß. Sie schenkt ihm sogar ihr Töpfchen. |
Pädagogische Themen | 10 | Familienzuwachs unzufriedenes älteres Geschwisterkind |
Pädagogischer Wert | 8 | Die Königin und der König zeigen ihrer kleinen Prinzessin, dass sie sie lieb haben, genau wie den kleinen Prinzen. Von solchen Zeichen der Zuwendung Eltern an ihre Kinder kann es gar nicht genug geben. |
Schlüssigkeit/Logik | 8 | Der plötzliche Stimmungsumschwung bei der kleinen Prinzessin ist nicht ganz nachvollziehbar und die Sache mit dem verschenkten Töpfchen eher albern, als schlüssig. |
Kreativität | 10 |