Ich hab dich lieb, Emma Dodd
Hier kommt noch ein Büchlein, das die Stiftung Lesen kostenlos an die Kleinsten verteilen lässt: „Ich hab dich lieb“ zeigt uns ein Elefantenjunges, das sich bei seiner (vermutlich) Mutter geborgen fühlen darf.Kurzrezension
Der Originaltitel „Sometimes…“ erklärt, wie das Büchlein zu verstehen ist: Das Elefantenjunge ist mal mutig, mal ängstlich, mal übermütig, mal freundlich, mal schmutzig, mal nass, aber egal, was es auch anstellt, es kann sich sicher sein: Die Elefantenmutter liebt es.
Nun ist die Grundanforderung an ein Kind, möglichst brav oder lieb zu sein, etwas überholt, weshalb die deutsche Übersetzung im Fazit „egal ob du lieb warst, mal wenig, mal mehr“ etwas unglücklich gewählt klingt. Eltern nehmen heute auch schonmal Abstand von dem Bild des perfekt dressierten, gehorsamen Kindes, das nur hin und wieder „Unfug“ treibt. Aber natürlich sind auch liberale Eltern nicht über alles erfreut, was die Kinder so den lieben langen Tag über machen.
Wichtig ist und bleibt, seinem Kind die Sicherheit und Gewissheit mit auf den Weg zu geben, dass die Mutterliebe/Elternliebe niemals endet, egal, was auch passiert. Schade, dass der Elefantenbulle als Vaterfigur hier nicht in Wort und Bild einbezogen wird.
Die Quintessenz und Botschaft der Elefanten kommt aber an, auch wenn man in dem Büchlein wirklich vergebens nach einem Anzeichen dafür sucht, was der kleine Elefant nun eigentlich tatsächlich Ungehöriges getan hat.
Altersempfehlung: 1-2,5 Jahre
Vorlesezeit: 1-2 Minuten
Daten zum Buch „Ich hab dich lieb“
Titel: Ich hab dich lieb
Autor: Emma Dodd, übersetzt von Barbara Kreißl
Verlag: Langenscheidt
Jahr/Auflage: 2013
ISBN: 978-3468733116
Ich hab dich lieb
| Kriterium | Bewertung (1-10) | Begründung |
|---|---|---|
| Punkte gesamt | 9 | |
| Titelwahl | 10 | |
| Aufmachung | 9 | kleines, quadratisches Pappbilderbuch Auf den ersten Blick denkt man, man hätte es mit einem Langenscheidts Lexikon zu tun, denn das blaue L auf gelbem Grund dominiert das Cover. Die Zeichnungen sind niedlich |
| Text/Sprache | 8 | Der Text kommt etwas holprig und gewollt daher, man merkt, dass der deutsche Text und die Bilder nicht in einem Guss entstanden sind. Die Reime sind okay, aber nicht besonders gelungen. |
| Inhalt | 9 | Auf den Bildern ist ein Elefantenjunges zu sehen, das sich mal hinter seiner Mutter versteckt, mal im Dreck spielt, mal einen Schmetterling fangen will und am Ende mit der Mutter schmust, die ihm verischert, das sie es lieb hat, egal, was es tut. |
| Pädagogische Themen | 10 | Familie Mutterliebe |
| Pädagogischer Wert | 9 | Dass Mütter ihre Kinder lieben, egal, was auch geschieht, sollte Naturgesetz sein und ist die Botschaft dieses Büchleins. Es geschieht allerdings nicht viel. |
| Schlüssigkeit/Logik | - | |
| Kreativität | 9 | Die Bilder sind niedlich, aber die Handlung ist etwas mager. |