Guck mal, Madita, es schneit!

Guck mal, Madita, es schneit_Astrid Lindgren

Guck mal, Madita, es schneit! Astrid Lindgren

Der Titel des Buches und auch das fröhliche Cover, das zwei spielende Schwestern im Schnee zeigt, lassen eine fröhliche Wintergeschichte erwarten. Doch ganz so sorglos geht es in Birkenlund dieses Mal nicht zu.

Kurzrezension

Um die schläfrige Madita aufzuwecken, reißt ihre kleine Schwester Lisabet die Rollläden hoch und ruft: „Guck mal, Madita, es schneit!“ Sie gibt damit dem Buch den deutschen Titel. Und wie alle Kinder auf der Welt freuen sich Madita und Lisabet über den ersten Schnee des Jahres und laufen gleich hinaus, um einen Schneemann zu bauen und eine Schneeballschlacht mit Papa zu machen.

Dann geht es an die Weihnachtsvorbereitungen. Doch als Madita mit Alva, dem Hausmädchen einkaufen fahren will, da wird sie krank und Lisabet darf alleine mit in die Stadt. Madita ist mächtig böse auf ihre Krankheit und auch auf Lisabet.

In der Stadt gibt es viel zu sehen, vor allem Spielzeug. Doch Lisabet entdeckt beim Warten auf Alva noch etwas Anderes: Den Nachbarsjungen Gustav, der hinten auf den Kufen eines Pferdeschlittens surft und ihr zuruft, dass sie das als Mädchen bestimmt niemals könne.

 

Lisabet will sich und der ganzen Welt beweisen, dass sie es sehr wohl kann, und fährt ausgerechnet bei einem bösen Mann namens Andersson mit. Der macht aber in der ganzen Stadt keinen Zwischenstopp mehr, an dem das Kind wieder von dem Schlitten hätte abspringen können. Als Lisabet sich endlich bemerkbar macht, ist Andersson sehr böse und lässt das Kind allein mitten im verschneiten Wald zurück. Lisabet läuft zunächst sehr verzweifelt umher und sucht kurz Unterschlupf in einem Stall bei einer Kuh.

Inzwischen ist zuhause Panik ausgebrochen, Alva ist ohne Lisabet heimgekehrt und nun machen sich alle Erwachsenen Sorgen und suchen das Kind. Madita bleibt allein zuhaus und vermisst ihre Schwester. Vergessen ist die Wut, die sie hatte, weil Lisabet alleine mit Alva zum Einkaufen fahren konnte.

 

Lisabet hat Glück: Als sie sich erneut auf die Suche nach dem Heimweg macht, liest ein Ehepaar in einem Pferdeschlitten sie auf, wärmt sie und bringt sie heim. Madita freut sich riesig, dass ihre Schwester wieder da ist, und die Kinder malen sich die Trauer ihrer Eltern aus, wenn nur ein Kind zuhause im Bett liegen würde. Gleichzeitig freuen sie sich über die freudige Überraschung, die die Eltern zeigen würden, wenn dann doch zwei Kinder zuhause im Bett liegen würden.

 

Diese Geschichte ist anrührend, aber auch etwas beängstigend, da Lisabet sich wirklich in große Gefahr begibt. Zum Glück geht alles gut aus. Nur von Schnee hat das Kind nach dem Abenteuer erst einmal die Nase voll.

Altersempfehlung: 4-7 Jahre
Vorlesezeit: 15-20 Minuten

Daten zum Buch „Guck mal, Madita, es schneit!“

Titel: Guck mal, Madita, es schneit!
Autor: Astrid Lindgren, Bilder von Ilon Wikland
Verlag: Oetinger
Jahr/Auflage: 1984

ISBN: 378-9160350

Guck mal, Madita, es schneit!

TitelwahlBewertung (1-10)Begründung
Punkte gesamt10
Titelwahl8Der Titel entspringt dem ersten Absatz, gibt aber nicht den eigentlichen Inhalt dieses Buches wieder.
Aufmachung9Hardcover
DinA4
Schöne, stimmige Landschaftsbilder, nur Lisabets Mimik geht in den Zeichnungen manmal leider etwas unter.
Text/Sprache9Für eine Vorlesegeschichte ist der Text recht lang, gegebenenfalls kann das Buch mit kurzer Pause vorgelesen werden. Die Lieder sind leider sehr spezifisch und nicht-schwedischer Leserschaft kaum bekannt, können daher nur gesprochen werden. Die ortstypischen Straßennamen sind für Leseanfänger wie Vorleser schwer auszusprechen.
Inhalt10Es ist Vorweihnachtszeit in Birkenlund und Madita möchte mit Alva Geschenke einkaufen gehen. Doch da sie krank ist, muss sie zuhause bleiben, während die kleine Lisabet mit in die Stadt darf. Madita ist deshalb wütend auf Lisabet. Lisabet sieht in der Stadt einen Nachbarsjungen, wie er heimlich auf den Kufen eines Pferdeschlittens surft, und will es ihm gleichtun. Statt auf Alva zu warten, springt sie auf den Schlitten eines bösen Mannes, der sie mitten im Wald einfach stehen lässt. LIsabet hat Glück und trifft nach einer Weile ein Ehepaar, das sie heimbringt. In der Zwischenzeit hat sich die ganze Familie große Sorgen um das Kind gemacht und eine Suchaktion gestartet. Heilfroh ist Madita, als ihre kleine Schwester wohlbehalten wieder zuhause eintrifft.
Pädagogische Themen10FAmilie
Geschwister
Weihnachten
weglaufen
verloren gehen
Wiedersehensfreude
Pädagogischer Wert9Das Buch ist natürlich schon etwas in die Jahre gekommen, deshalb erscheint es uns fremd, dass die Kinder sich die Trauer und den Wechsel auf die Freude der ELtern ausmalen und auch die Sorge genießen zu scheinen, die die Eltern sich machen. Auch wenn heutzutage weniger Kinder mitten im Wald verloren gehen, sondern eher im Getümmel der Großstadt, so ist die Moral doch eindeutig: Weihnachten kann man nicht feiern, wenn man sich Sorgen macht und ein Kind fehlt. Und wenn man seinen Betreuern davonläuft, begibt man sich schnell in große Gefahr.
Schlüssigkeit/Logik10
Kreativität10