Das Bilderbuch „Das Mondgesicht“ von Gerda Marie Scheidl mit dem Copyright von 1960 wurde im Laufe der Jahrzehnte von unterschiedlichen Künstlern neu illustriert, von verschiedenen Verlagen neu herausgebracht und 2007 mit dem Titel „Das Apfelsinenmännchen“ mit den alten Bildern neu erzählt. Das lässt schon erahnen, wieviel Eindruck die phantasievolle Geschichte auch nach einem halben Jahrhundert noch hinterlässt.
Kurzrezension
Ein kleines gemaltes Mondgesicht wird durch den Silberschimmer des echten Mondes lebendig, purzelt aus seinem Bild heraus und macht sich vorwitzig auf, die Welt zu entdecken. Dabei begegnet es Räubern, läuft davon und fällt ins Wasser. Es wird von braven Fischersleuten gerettet, denen es ein versilbertes Betttuch zurücklässt.
An all dem ist der richtige Mond mit seinem Silberschimmer ein klein wenig mit Schuld. Doch der versteckt sich immer mal wieder hinter einer Wolke und lässt es draußen dunkel werden. Das Mondgesicht aber lässt sich von den Gefahren nicht abschrecken, sondern wird immer übermütiger. Es möchte nun selbst der richtige Mond sein und sich den höchsten Berg suchen, um von dort oben zu leuchten.
Auf der Suche nach dem höchsten Berg trifft es die Tiere vom Zoo, die ihm schließlich helfen, auf einen hohen Berg zu klettern. Und als es da oben fröhlich die Beine baumeln lässt, kommt der richtige Mond hinter seiner Wolke hervor und ärgert sich darüber, dass das kleine Mondgesicht ihm den Platz am Himmel streitig macht. Deshalb lässt er es vom Sternenputzer einfach wegwischen.
Weil aber das kleine Mädchen, welches das Mondgesicht gemalt und an seine Wand gehängt hatte, sehr traurig ist, lässt der liebe Gott den Sternenputzer zurückkommen und das Mondgesicht zurück an die Wand wischen. Denn es war ja gar nicht böse gewesen, nur ein wenig übermütig. Und so durfte das Mondgesicht heimkehren und die abenteuerliche Geschichte nahm ein gutes Ende.
Eine sehr phantasievolle und verwunschene Geschichte wird in diesem betagten Buch erzählt, welche auch heute noch die Kleinsten in ihren Bann zu ziehen vermag.
Altersempfehlung: 2-5 Jahre
Vorlesezeit: 10 Minuten
Daten zum Buch „Das Mondgesicht“
Titel: Das Mondgesicht
Autor: Gerda Marie Scheidl, Lilo Fromm
Verlag: Obpacher Buch- und Kunstverlag
Jahr/Auflage: 1966 / 6.
Das Mondgesicht
Titelwahl | Bewertung (1-10) | Begründung |
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Punkte gesamt | 10 | |
Titelwahl | 10 | |
Aufmachung | 10 | Hardcover großes Format, doppelseitige Bilder in kräftigen Farben, kindgerecht gezeichnet, teilweise wirken sie, wie getuscht |
Text/Sprache | 9 | Die Sprache lässt das Alter des Textes durchkommen, Wörter wie "Spitzbube" sind inzwischen weniger gebräuchlich. Die Länge des Textes eignet sich gut zum Vorlesen und Erstlesern kommt die große Druckschrift entgegen. |
Inhalt | 10 | Ein kleines Mädchen hat ein Bild vom Mond gemalt. Eines Nachts wird dieses Mondgesicht lebendig und geht auf die Reise. Vorwitzig guckt es sich in der Welt um und begegnet Räubern, fällt in den Fluss, wird von Fischersleuten gerettet und läuft auch von dort wieder davon. Übermütig möchte es auf den höchsten Berg klettern, um die Rolle des Mondes einzunehmen. Die Tiere des Zoos helfen dem kleinen Mondgesicht, doch dem richtigen Mond gefällt das gar nicht. So lässt er einen Sternenputzer kommen, der das Mondgesicht einfach von der Bergspitze wischt. Der liebe Gott aber möchte dem kleinen Mädchen sein Mondgesicht zurückgeben, und deshalb wischt der Sternenputzer es einfach wieder auf das Bild an der Wand zurück. |
Pädagogische Themen | 9 | Vorwitz, Übermut, Größenwahn, Hilfsbereitschaft, Ärger, Mitleid, Phantasie |
Pädagogischer Wert | 9 | Der große Wert dieses Buches liegt vor allem in der Anregung der kindlichen Phantasie. Zudem begegnem dem übermütigen kleinen Mondgesicht auf seiner Reise sowohl Gefahren, also auch Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit. Die Hilfsbereitschaft der Fischerleute zahlt sich sogar in bare Münze aus. |
Schlüssigkeit/Logik | - | |
Kreativität | 10 |