Conni und der Dinoknochen

Conni und der Dinoknochen, Julia Boehme

Ein Ausflug zur Baustelle – das soll die tolle Überraschung sein, die Papa Conni und Jakob versprochen hat? Na klar, für Jakob ist es immer aufregend, all die Baumaschinen zu sehen. Aber für Conni kann so ein Ausflug nur langweilig werden, oder?

Kurzrezension

Gelangweilt stromert Conni über die Baustelle, da entdeckt sie auf einem Hügel doch tatsächlich eine Art Schatz: Einen versteinerten Knochen. Frau Dr. Stern aus dem Naturkundemuseum erkennt recht schnell, dass Conni ein Fossil aus der Dinosaurierzeit gefunden hat, und prompt wird der Straßenbau gestoppt und ein Team von Wissenschaftlern beginnt, den Bauabschnitt nach weiteren prähistorischen Versteinerungen abzusuchen.

Während die ganze Stadt und auch Connis Schulklasse im Dino-Fieber ist, bricht Conni einen Streit mit Billy vom Zaun. Denn kurz nach einem leckeren Pizzaabend im Restaurant von Billys Eltern ist Connis Mutter plötzlich krank geworden. Connis Papa hat gedankenlos die Vermutung in den Raum geworfen, die Pilze auf der Pizza könnten Schuld daran sein.

Diesen absurden Vorwurf reicht Conni genauso gedankenlos an Billy weiter. Die Mädchen beschimpfen sich und sind von nun an zerstritten, obwohl sich die vermeintliche Vergiftung recht schnell als Blinddarmentzündung entpuppt.

Aus lauter Sorge um ihre Mutter klaut Conni dann einen Dinoknochen aus dem reichen Fundus der Ausgrabungsstätte. Er ist als Geschenk für ihre Mutter gedacht. Doch noch bevor Conni den Knochen verschenken kann, wird der Diebstahl entdeckt und Conni wird fortan von schlechtem Gewissen gequält.

Gemeinsam mit Anna heckt sie einen Plan aus, wie sie den Knochen heimlich zurückbringen könnte, doch immer kommt etwas dazwischen, sodass Conni am Ende doch die Wahrheit sagen muss. Es ist aber keiner richtig sauer auf Conni, und auch mit Billy verträgt sie sich schließlich wieder. Und da der Dinoknochen, den Conni gefunden hat, sogar von einer noch unbekannten Art stammt, wird diese Art prompt nach Conni benannt – Velociraptor conniae.

 

Diese Conni-Geschichte ist extrem konstruiert, unnatürlich und unauthentisch. Dabei ist es doch gerade sonst eine Stärke der Conni-Geschichten, dass der Leser sich in die Protagonistin hineinversetzen kann. Hier aber funktioniert das nicht. Abgesehen davon, dass es doch sehr unglaubwürdig ist, dass Conni nicht nur irgendeine Versteinerung findet, sondern auch gleich noch eine neue Dino-Art, ist der künstlich vom Zaun gebrochene Streit mit Billy sehr an den Haaren herbeigezogen und auch die Reaktionen der anderen Figuren auf Connis Diebstahl sind ein bisschen zu tolerant oder gar gleichgültig.

Für eingefleischte Conni-Fans und als Buch zum Thema Ausgrabungen und Dinosaurier ist das Buch dennoch eine nette Ferienlektüre.

 

Altersempfehlung: 7-9 Jahre
Vorlesezeit: 30 Minuten

Daten zum Buch „Mein großer Junioratlas Dinosaurier“

Titel: Conni und der Dinoknochen – Meine Freundin Conni Band 14
Autor: Julia Boehme
Verlag: Carlsen
Jahr/Auflage: 2009

ISBN: 978-3551554840

Conni und der Dinoknochen

KriteriumBewertung (1-10)Begründung
Punkte gesamt9
Titelwahl10
Aufmachung10Conni-gelbes, gebundenes Buch mit der Protagonistin und einem Dino auf dem Cover, einfache Schwarzweißskizzen von Szenen und Figuren lockern hier und da den Fließtext auf.
Text/Sprache9Der Text ist für junge Leser verständlich, bemüht sich aber etwas krampfhaft um eine "jugendliche" Sprache, die mehr nach den 80ern, als den 2000ern klingt.
Inhalt8Conni findet einen versteinerten Dino-Knochen und ist daher der Star in ihrer Klasse und im Naturkundemuseum. Doch dann stiehlt sie einen der ausgegrabenen Knochen und es braucht sehr lange, bis sie einsieht, dass sie ihr Unrecht nur mit der Wahrheit wieder gutmachen kann. Ein alberner Streit mit ihrer Freundin Billy füllt die restlichen Seiten.
Pädagogische Themen10Sachthema Dinosaurier
Freundschaft
Streit
schlechtes Gewissen
Diebstahl
Unrecht
Lügen
Wahrheit
Diebstahl
Mut
Lügen
Pädagogischer Wert9Dass Diebstahl Unrecht ist und man mit der Wahrheit am besten fährt, sowie dass man alles wieder in Ordnung bringen kann, wenn man sich bei seinen Freunden für das getane Unrecht entschuldigt, kommt schlüssig beim Leser an.
Schlüssigkeit/Logik7Die Geschichte wirkt leider an vielen Punkten viel zu sehr an den Haaren herbeigezogen, sei es der allberne Streit um eine angebliche Pilzvergiftung, als auch der Zufall, dass Connis Dinoknochen von einer neuen Art stammen soll.
Kreativität8