Armer Pettersson

Armer Pettersson, Sven Nordqvist

Wer kennt das nicht – diese Tage, an denen man am liebsten im Bett bleiben würde? An denen man nichts erträgt, keinen Lärm, keine Leute um sich herum – ja, am wenigsten sich selbst. So einen Tag hat auch unser lieber Pettersson einmal. Aber er hat ja noch etwas anderes, etwas, was uns allen an so einem Tag fehlt: Einen Findus.

Kurzrezension

Pettersson hat heute einen schwarzen Tag. Er fühlt sich mies, hat schlechte Laune und will einfach nur seine Ruhe. Er will da sitzen, aus dem Fenster starren und warten, bis es abends wird und er wieder ins Bett gehen kann.

Sein Kater Findus hingegen hat gute Laune. Er kann und will nicht still sitzen oder still sein, er will mit Pettersson spielem. Aber wenn es etwas gibt, was ein besonders schlecht gelaunter Mensch nur schwer erträgt, dann ist es jemand mit besonders guter Laune. Es kommt so weit, dass Pettersson seinen Findus anbrüllt. Natürlich entschuldigt er sich gleich darauf, denn er weiß ja selbst, dass Findus nichts für seine schlechte Laune kann und man seinen Kater nicht anschreien sollte. Aber Pettersson kann eben auch selbst nichts für seine eigene schlechte Laune, sie ist einfach da und ergreift Besitz von ihm.

Nun wäre Findus nicht Findus, wenn er Pettersson in seiner schlechten Laune allein ließe und abwarten würde, bis es dem alten Mann wieder besser ginge. Findus hat sich in den Kopf gesetzt, mit Pettersson zu spielen. Dafür muss dieser aber erst einmal wieder gute Laune haben.

Mit vielen Tricks und Überredungsversuchen probiert der Kater, Pettersson dazu zu bewegen, mit ihm angeln zu gehen. Erst sieht es so aus, als ob er keinen Erfolg haben würde. Doch schließlich, angesichts der vermeintlichen Hilflosigkeit des Katers, rafft sich Pettersson tatsächlich auf und geht mit Findus zum Angeln. Und siehe da: Schon auf dem Weg merkt er, wie es ihm besser geht. Die Bewegung und die frische Luft nehmen die Schwere von seinem Gemüt. Als dann auch noch ein Fisch anbeißt, ist Pettersson wieder ganz der Alte.

Schlechte Laune kann man zelebrieren. Viel schöner aber ist es doch, wenn man einen Freund hat, der sie vertreibt. Dann kann man die Zeit viel besser nutzen: Zum Holzhacken, Kartoffelacker umgraben – oder eben doch zum Spielen. Das – und die Erinnerung daran, dass die eigenen Kinder nichts dafür können, wenn man als Elternteil mal gestresst oder schlecht gelaunt ist, und man sie nicht anschreien sollte – lehren Pettersson und Findus vor allem die erwachsenen Vorleser.

Unvergleichlich wie immer sind die zeichnerischen Details, die wir jedes Mal mit Freude entdecken. Favoriten diesmal: Auf Doppelseite neun angelt ein Frosch mit einem Kran, zwei Seiten weiter versuchen sich Frösche beim Surfen hinter einem selbstgebauten Segelfloß. Einfach großartig!

„Armer Pettersson“ ist eine Geschichte, an deren Ende Vorleser wie Kind gar nicht anders können, als selbst auch gute Laune zu haben. Somit bildet sie als Gutenachtgeschichte einen perfekten Abschluss, egal, wie gut oder mies die Stimmung des Tages war.

Altersempfehlung: 4-7 Jahre
Vorlesezeit: 12-15 Minuten

Daten zum Buch „Armer Pettersson“

Titel: Armer Pettersson
Autor: Sven Nordqvist
Verlag: Oetinger
Jahr/Auflage: 2011

ISBN: 978-3789161735