„Kommst du?“ – Eine rhetorische Frage, die ich meinem Sohn zurzeit regelmäßig zurufe. Denn in letzter Zeit passiert es immer wieder, dass er einfach irgendwo stehen bleibt und sich nicht mehr vom Fleck bewegt. Egal, wie oft ich rufe oder andeute, weiterzugehen:Der Junge bleibt wie angewurzelt stehen und schaut auf die zweifellos faszinierendste Erfindung der gesamten Menschheitsgeschichte: Einen BAGGER!
Ich weiß nicht genau, wann es anfing und schon gar nicht, wieso. Es gibt Momente, in denen ich sogar einen genetischen Zusammenhang zwischen Jungs und Baggern für möglich halte. Denn diese Leidenschaft für Baustellenfahrzeuge mit Schaufeln aller Form und Art pflegt Junior in einer Selbstverständlichkeit und Natürlichkeit, als sei sie angeboren.
Natürlich interessiert sich auch seine Schwester für Baustellen, aber mehr aus einer zukunftsgerichteteren Sicht heraus. SIe möchte wissen, warum es genau hier eine Baustelle gibt, und was dort warum gebaut wird.
Der Junge ist da anders. Er fragt nicht, wer, wie, was oder gar wieso, weshalb, warum – er fragt nur: Wann? Wann darf ich endlich selbst Bagger fahren? Wann darf ich Löcher buddeln und Sand verladen und Steine schieben mit dem wunderschönen gelben oder roten großen Bagger?
Neulich waren wir mit der Tante auf einem wunderschönen Weihnachtsmarkt. Was gab es da alles zu sehen: Lebkuchenherzen, Märchenfiguren, Holzspielzeugstände und vor allem jede Menge Kinderkarussells. Natürlich lösten diese Begeisterung bei den Kindern aus, aber dennoch gab es eine Sache, die das alles für meinen Sohn noch toppen konnte: Eine Baustelle mit einem großen gelben Bagger! Da stand sie nun, die Tante, und versuchte, das Patenkind mit allen möglichen Tricks zum Weitergehen zu animieren. Aber keine Chance: Der Lütte blieb in der Hocke und spähte zwischen den Baustellenabsperrungen hindurch zu seinem Fahrzeugtraum. Pfeif auf Karussels mit Feuerwehrauto und Pferdekutsche: Wir brauchen ein Baggerkarussell!
Nun geht es stark auf Weihnachten zu, und nachdem der Geburtstag von Junior schon von Werkzeug- und Treckergeschenken zur Erfüllung vieler klischeehafter Kleiner-Jungen-Träume geführt hat, wird das Christkind sicher auch seinen Teil zu einem glücklichen Kinderlachen in diesem Hause beitragen. Aber bis es soweit ist, schläft Junior regelmäßig mit dem zweitbesten möglichen Geschenk im Arm ein, das er zum Geburtstag bekommen hat: Einem BAGGERBUCH!
Kurzrezension
„Was machst du, kleiner Bagger?“ ist ein sehr niedlich gezeichnetes, handliches Pappbilderbuch für die Kleinsten unter den Baggerfans. Das quadratische Format, die festen Seiten und die bunten Bilder des kleinen Baggers, der durch die Scheinwerferaugen menschliche Züge bekommt, sind die ideale Kombination, um Kinderaugen zum Strahlen zu bringen.
Das jedenfalls ist die Erfahrung in diesem Haus. Es bedarf nicht vieler Worte, und dennoch trifft der in Paarreime gefasste kurze Text zu jeder der sieben doppelseitigen Szenen ins Schwarze. Lustig und treffend, rhythmisch und niedlich ist der Text, der dem kleinen Baggerfan erklärt, welche Arbeiten ein Bagger erledigt, vom Schippen über das Verladen bis hin zum Abriss.
Am Ende eines arbeitsreichen Tages fährt der kleine Bagger schließlich heim, um sich auf seinem Lieblingsplatz unter einem Baum auszuruhen. Die Geschichte dient somit gleichsam als kleine Gutenachtlektüre.
„Was machst du, kleiner Bagger?“ ist ein durch und durch rundes Werk für die kleinsten Bücher- und Baggerfreunde und wärmstens zu empfehlen: Besser kann man 3,99 Euro kaum investieren!
Altersempfehlung: 0-3 Jahre
Vorlesezeit: 2 Minuten
Daten zum Buch „Was machst du, kleiner Bagger?“
Titel: Was machst du, kleiner Bagger?
Autor: Sabine Kraushaar, Bernd Penners
Verlag: Ravensburger
Jahr/Auflage: 2015
ISBN: 978-3473435265
Was machst du, kleiner Bagger?
Kriterium | Bewertung (1-10) | Begründung |
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Punkte gesamt | 10 | |
Titelwahl | 10 | |
Aufmachung | 10 | |
Text/Sprache | 10 | |
Inhalt | 10 | |
Pädagogische Themen | 10 | |
Pädagogischer Wert | 10 | |
Schlüssigkeit/Logik | 10 | |
Kreativität | 10 |