Paula und Flo lernen Rad fahren, Irmgard Paule, Sandra Grimm
In dem Kinderbuch „Paula und Flo lernen Rad fahren“ wird schnell klar: Wer Radfahren lernen möchte, darf nicht zu schnell aufgeben, denn dazu gehört viel Übung.
Kurzrezension
Paula und Flo sind Geschwister, ihr Alter wird nicht genannt, aber Flo ist offensichtlich der große Bruder. Er fährt Laufrad, Paula fährt Bobby Car. Als der Onkel ihnen ein Fahrrad schenkt, ist schnell klar, dass das Rad eigentlich für Flo ist. Paula bekommt dafür Flos Laufrad. Sofort versuchen beide ihr Glück auf den neuen Fahrzeugen, doch das ist gar nicht so einfach.
Paula verliert schnell die Lust und will wieder aufs Bobby Car zurück. Flo scheitert ebenfalls und will sein Laufrad zurück, doch das hat er ja gerade Paula geschenkt. Ein Streit beginnt, doch der Papa löst ihn schnell, denn es ist Abendbrotzeit. Das Training wird auf den folgenden Tag verschoben.
Am nächsten Tag üben beide Kinder so fleißig, dass Papa nur Ratschläge geben, aber nicht helfen muss. Schnell lernen die beiden, mit ihren neuen Fahrzeugen umzugehen, und als es anfängt zu regnen, beginnt der Spaß erst richtig. Sie fallen schließlich in den Matsch und werden von den Eltern gebadet. Dann waschen sie ihre Räder und lassen den Papa einen Dankesbrief samt Fehler („Flo Flizer und Paula Potzblitz“) an den Onkel schreiben.
Dass Radfahren lernen Zeit und Übung braucht, wird hier ganz gut dargestellt. Insgesamt aber fehlt der Geschichte, nunja, sagen wir einmal: die Geschichte. Es gibt zwei Wege, ein Buch zu schreiben: Entweder, es fällt einem eine Geschichte ein, die schreibt man dann auf und entwickelt die Charaktere während des Schreibens weiter und feilt an Figuren und der Handlung herum, lektoriert und überarbeitet sie, bis es passt. Oder aber man nimmt sich ein Thema vor, über das man schreiben will, und umrahmt das Ganze mit ein paar Standardfiguren und Handlungen.
Bei „Paula und Flo lernen Rad fahren“ wird man das Gefühl nicht los, dass Letzteres hier geschehen ist. Ein Thema wurde festgelegt: Radfahren lernen. Dazu gehört: Fahrrad kaufen oder geschenkt bekommen, Sattel einstellen, losfahren, umfallen, den Mut verlieren, es erneut versuchen, üben, Erfolg haben, stolz sein. Dann die Figuren: Mama, Papa, Sohn und Tochter. Und schließlich ein bisschen Streit und ein bisschen Spaß beim Matschen in Pfützen, fertig ist das Kinderbuch.
Mag sein, dass es anders war, aber dieser Eindruck entsteht nun einmal beim Lesen. Und daher ist das Buch zwar ganz nett, um sich mit dem Thema „Radfahren lernen“ zu beschäftigen, aber den Figuren fehlt es leider an Esprit und der Geschichte an Spannung. Die Bilder vom übenden Flo gefielen meinem Kind aber ganz gut, sodass das Buch schließlich doch noch ein zweites Mal vorgelesen werden konnte.
Altersempfehlung: 4-6 Jahre
Vorlesezeit: 12-15 Minuten
Daten zum Buch „Paula und Flo lernen Rad fahren“
Titel: Paula und Flo lernen Rad fahren
Autor: Sandra Grimm, Irmgard Paule
Verlag: Ravensburger
Jahr/Auflage: 20011
ISBN: 978-3473324071
Paula und Flo lernen Rad fahren
| Titelwahl | Bewertung (1-10) | Begründung |
|---|---|---|
| Punkte gesamt | 8 | |
| Titelwahl | 9 | Paula lernt, mit dem Laufrad zu laufen, eigentlich lernt nur Flo Radfahren. |
| Aufmachung | 9 | Hardcover DinA4 große, bunte Bilder, teilweise auch kleinere, aufeinander folgende szenische Bilder. realistisch gezeichnete Figuren, allerdings ohne besonderen Charme. |
| Text/Sprache | 9 | Der Text lässt sich gut vorlesen und die verwendete Sprache ist auch für Leseanfänger nicht allzu schwierig. "Flo Flizer" sollte aber mit "tz" geschrieben werden. |
| Inhalt | 8 | Paula und Flo sind Geschwister. Als der Onkel ihnen ein Fahrrad schenkt, ist klar, dass Flo zuerst Radfahren lernen darf. Paula darf dafür vom Bobby Car auf Flos Laufrad umsteigen. Natürlich klappt das Laufen und Fahren mit den neuen Rädern bei beiden nicht auf Anhieb, und sie geraten in Streit. Doch Papa schickt die beiden zum Abendbrot und vertröstet sie auf morgen. Am nächsten Tag lernen die beiden dann fast ganz ohne Hilfe "Laufrad laufen" und "Fahrrad fahren". Papa schaut nur zu und gibt hier und da mal einen Ratschlag. Als es anfängt zu regnen, rutschen beide Kinder noch eine Weile mit ihren Rädern durch die Pfützen und fallen schließlich in den Schlamm, sodass Mama und Papa sie in die Badewanne stecken. Danach waschen sie ihre Räder und schreiben einen Dankbrief an den Onkel. |
| Pädagogische Themen | 10 | etwas neues Lernen üben Ehrgeiz Enttäuschung Erfolg haben stolz sein Familie teilen |
| Pädagogischer Wert | 9 | Die Kinder lernen, dass man fleißig üben muss, um Erfolg zu haben. Flo tritt sein Laufrad an seine Schwester ab, doch als das Radfahren misslingt, will er es eigentlich zurück haben. Der Vater nimmt die Kinder per Abendbrot aus der Frustsituation und am nächsten Tag beginnen sie von vorn mit dem Üben. Schnell haben beide Erfolg, fast ganz ohne Hilfe. Und das Fahren machen ihnen so viel Spaß, dass ihnen selbst der Regen egal ist. |
| Schlüssigkeit/Logik | 8 | Nicht ganz schlüssig ist, wieso Flo meint, dass er wackeln würde, wenn Papa ihm helfen und das Rad festhalten würde. Auch verschwindet der Frust der Kinder erstaunlich schnell und sie sind gleich überzeugt, es am nächsten Tag zu schaffen. Woher sie den neuen Mut und die Motivation bekommen, wird nicht deutlich. |
| Kreativität | 7 | Die Geschichte kommt leider etwas fad daher und den Figuren fehlt es an Ausdruck. |