Wie kann ich mein Kind beschützen, wenn ich nicht bei ihm bin? Vor dieser Frage stehen alle Eltern früher oder später. Das Kinderbuch „Ich geh doch nicht mit Jedem mit“ von Dagmar Geisler stellt auf klare und auch lustige Weise einen Weg vor, den Eltern und Kinder gehen können, um Kinder davor zu schützen, in die Hände von Verbrechern in Gestalt von „Mitschnackern“ zu geraten.
Kurzrezension
Das Mädchen Lu steht (vermutlich) vor dem Kindergarten und wartet, bis sie abgeholt wird. Nacheinander bieten ihr zwei Frauen und zwei Männer an, sie nach Hause zu bringen. Obwohl es regnet und Lu drei der vier Personen sogar ein bisschen näher kennt, wartet sie. Denn sie hat feste Regeln mit ihren Eltern vereinbart. Sie darf nur mit ganz bestimmten Menschen mitgehen. Und Mama hat gesagt, sie soll warten.
Lu wartet auch, obwohl die Menschen sagen: „Du kennst mich doch, Lu.“ Sie antwortet: „Ich kenn dich nicht, ich geh nicht mit.“ Dann überlegt sie auf amüsante Weise, wie genau sie diese Menschen tatsächlich kennt, und was sie alles eigentlich überhaupt nicht von ihnen weiß. Für Lu ist ganz klar, dass die Regeln, die Mama aufgestellt hat, Sinn machen. Und so wartet sie weiter, bis schließlich ein etwas finster aussehender junger Mann kommt. Ausgerechnet mit ihm geht sie dann mit – denn er ist ihr Bruder.
Sowohl zu Beginn des Buches als auch auf den letzten Seiten wird die Liste der Menschen gezeigt, mit denen Lu mitgehen darf. Die Liste hat Lu mit ihren Eltern erstellt. Zudem werden im Buch Informations- und Beratungsstellen aufgelistet, an die sich besorgte Eltern und Kinder wenden können.
Altersempfehlung: ab 3 Jahre
Vorlesezeit: 5-7 Minuten
Daten zum Buch „Ich geh doch nicht mit Jedem mit“
Titel: Ich geh doch nicht mit jedem mit
Autor: Dagmar Geisler
Verlag: Loewe
Jahr/Auflage: 2009/2.
ISBN: 978-3785562390
Ich geh doch nicht mit jedem mit
Titelwahl | Bewertung (1-10) | Begründung |
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Punkte gesamt | 10 | |
Titelwahl | 10 | |
Aufmachung | 10 | Hardcover starke Farben ausdrucksstarke, ganzseitige Zeichnungen, klar und bunt |
Text/Sprache | 10 | Die Autorin spricht in klaren, kurzen Sätzen. Diese Sprache eignet sich sehr gut, um schwierige Themen auch mit kleineren Kindern anzusprechen. |
Inhalt | 10 | In kurzen, knackigen Sätzen wird die Geschichte von Lu erzählt, die nach dem Kindergarten warten muss, bis sie abgeholt wird. Mehrere Leute wollen sie mitnehmen, aber sie wartet, weil sie die Regeln der Eltern befolgt und sich damit sicher fühlt. |
Pädagogische Themen | 10 | nicht mit jedem mitgehen sich nicht von Äußerlichkeiten beeinflussen lassen sich an die mit den Eltern vereinbarten Regeln halten |
Pädagogischer Wert | 10 | Lu hält sich an die vereinbarten Sicherheitsregeln und lässt sich nicht bequatschen. Vorne und hinten im Buch wird auf die Liste der Menschen hingewiesen, mit denen Lu mitgehen darf. Es wird angeregt, dass alle Leser mit ihren Eltern so eine Liste anfertigen. Zudem werden Informations- und Beratungsstellen aufgelistet. Dieses Buch bietet Eltern und Kindern Gesprächsstoff und Hilfe beim Umgang mit den Risiken der ersten selbständigen Wege. |
Schlüssigkeit/Logik | 10 | Lu's Handeln und Denken ist klar und logisch. Sie lässt sich nicht beirren, weil sie eine klare Perspektive hat. |
Kreativität | 10 | Sehr gut und lustig sind die Überlegungen von Lu dargestellt: Sie sagt zu den Menschen, die sie mitnehmen wollen: "Ich kenn dich nicht, ich geh nicht mit", und überlegt dann, was sie denn überhaupt tatsächlich von jenen Leuten weiß - und was alles nicht. |