Zusammen sind wir einfach stark

Zusammen sind wir einfach stark, Susa Apenrade, Miriam Cordes

Wie fühlt es sich an, wenn man von anderen ausgeschlossen wird? Und wann schließt man selbst jemanden aus oder schaut dabei zu, wie andere dies tun? In diesem Buch werden unterschiedliche Situationen dargestellt, die durch ein bisschen Empathie ganz leicht zu einer Lösung gebracht werden können, mit der alle sich gut fühlen.

Kurzrezension

Sofie hat viele Freunde, im Kindergarten, in der Florastraße und auf dem Bolzplatz. Trotzdem fühlt sie sich gleich auf der ersten Buchseite ausgeschlossen, denn ihre Freundin Anna lädt nur Luise und Jule zu ihrer Geburtstagsfeier ein.

Kurz darauf schließen Paul und Basti ein anderes Mädchen beim Spielen aus. Sofie erkennt, dass das Mädchen sich nun genauso schlecht fühlt, wie sie selbst es gerade erlebt hat. Also lädt Sofie das andere Mädchen ein, mitzuspielen. Und siehe da: Auch die Jungs haben plötzlich gar nichts mehr dagegen.

In der nächsten Szene stellen die Kinder fest, dass ein Mädchen, das neu in der Gruppe ist, wegen ihrer fehlenden Sprachkenntnisse gar nicht beim Theaterspiel mitmachen kann. Sie überlegen sich gemeinsam einen Weg, wie sie das fremde Mädchen einbeziehen können.

Beim Versteckspiel der Florabande wird ein Junge ausgeschlossen, weil er nicht in der Florastraße wohnt, sondern nur hier zu Besuch ist. Sofie erkennt, dass das gemein war, und nimmt sich vor, den Jungen das nächste Mal mitspielen zu lassen.

Auch auf dem Bolzplatz steht wieder ein Kind außen vor: Olaf. Die anderen finden, er ist zu dick, um mit ihnen Fußball zu spielen. Doch Sofie nimmt ihn als Torwart in ihr Team auf und sie gewinnen das Spiel.

In der vorletzten Szene überredet Sofie ihre Bande, ein neu in die Straße gezogenes Mädchen einzuladen, beim Flohmarkt mitzumachen. Die anderen sind zunächst skeptisch. Aber dann stellen sie fest, dass das neue Mädchen sehr gut in ihre Bande passen würde.

Ganz zum Schluss steht Sofie vor der Entscheidung, wen sie zu ihrer eigenen Geburtstagsfeier einladen möchte. Obwohl sie von Anna damals nicht eingeladen wurde, entscheidet sich Sofie dazu, Anna einzuladen.

 

Zu jeder Szene lädt das Buch noch vor der Auflösung mit einer offenen Frage Vorleser und Leser dazu ein, zu überlegen, wie Sofie und ihre Freunde sich verhalten sollten. Sollten sie die anderen Kinder mitmachen lassen, beim Spiel, bei der Party, beim Theater? Wie fühlt es sich an, wenn man ausgeschlossen wird, weil man anders ist, neu, oder einfach nur nicht in der richtigen Straße wohnt?

Dieses Buch regt Kinder dazu an, Empathie zu entwickeln und sich in die Situation eines Außenstehenden einzufühlen. Besonders für Spielgruppen, Kitas, Kindergärten und auch erste Schulklassen bietet sich dieses Buch daher als Übung und Gesprächsgrundlage an.

Beim gemeinsamen Lesen können Kinder ermutigt werden, offen miteinander umzugehen und schwächeren Kindern beizustehen, wenn sie von einer Gruppe ausgeschlossen werden. Sofie übt in den einzelnen Szenen gewissermaßen in Ansätzen auch Zivilcourage, denn es ist für Kinder nicht leicht, sich gegen die Haltung einer Clique zu stellen und die anderen zum Überdenken ihrer Position aufzufordern.

Altersempfehlung: 4-7 Jahre
Vorlesezeit: 10-12 Minuten

Daten zum Buch „Zusammen sind wir einfach stark“

Titel: Zusammen sind wir einfach stark – Ein Bilderbuch über Freundschaft und Zusammenhalten
Autor: Susa Apenrade, Miriam Cordes
Verlag: Arena
Jahr/Auflage: 2013 / 1.

ISBN: 978-3401702117

Zusammen sind wir einfach stark

TitelwahlBewertung (1-10)Begründung
Punkte gesamt10
Titelwahl8Aus dem Titel geht nicht hervor, dass es hier vor allem um Empathie Außenstehenden gegenüber geht, auch wenn der Zusammenhalt der Freunde natürlich auch eine Rolle spielt.
Aufmachung9Hardcover
DinA4
kanllorangenes Cover mit Sofie und zwei Freunden, die zusammenhalten, sowie vier nicht allzu aussagekräftigen Szenenbildern aus dem Buch
Text/Sprache10Der recht sachlich geschriebene Text verzichtet auf die ausführliche Formulierung von Gefühlen, bringt diese aber dennoch gut ins Spiel. Die Rückfragen werden sehr offen und wertfrei formuliert, ohne den Kindern eine Entscheidungsrichtung vorzugeben.
Inhalt9
Pädagogische Themen10Freundschaft
Außenseiter
Fremde
Empathie
Mitleid
schlechtes Gewissen
Stolz überwinden
Pädagogischer Wert10Sofie kann die Gefühle der ausgeschlossenen Kinder nachempfinden und regt ihre Freunde dazu an, die anderen einzubeziehen. Selbst gegenüber Anna, von der Sofie selbst ausgeschlossen wurde, zeigt sie ihren Großmut und ihre Freundschaft, springt über ihren Schatten und lädt das Mädchen ein.
Schlüssigkeit/Logik10Die hier dargestellten Situationen sind authentisch und die Gedanken und Gefühle der Kinder nachvollziehbar.
Kreativität10