Der kleine Angsthase

Der kleine Angsthase, Elizabeth Shaw

Jeder, wirklich jeder Mensch hat vor irgendetwas Angst. Aber wie muss es wohl sein, wenn man wegen seiner Angst auch noch ausgegrenzt wird? So ergeht es dem kleinen Angsthasen. Dabei ist er gar nicht Schuld an seinen vielen Ängsten.

Kurzrezension

Der kleine Angsthase wohnt bei seiner Oma. So lieb sie auch ist, so ängstlich ist sie auch. Immer ist sie in Sorge um den kleinen Hasen. Hunde, Gespenster, Wasser und große Jungs – alles birgt Gefahren für einen kleinen Angsthasen, davon ist Oma überzeugt. Und weil der kleine Hase Omas Ängste übernimmt, rufen die anderen Hasenkinder ihn „Angsthase“ und wollen nicht mit ihm spielen.

Sein Onkel empfiehlt ihm, seine Angst zu überwinden. Aber da das gar nicht so leicht ist, spielt der kleine Angsthase lieber mit dem noch kleineren Hasen Ulli. Eines Tages aber, als der Fuchs ums Hasendorf schleicht, da rennen alle Hasen schnell weg und verstecken sich. Nur der kleine Hase Ulli kann einfach nicht schnell genug laufen und der Fuchs erwischt ihn.

Der kleine Angsthase überlegt nicht lang. Ulli ist sein einziger Freund und er ist der einzige Hase, der helfen kann. So packt er den Fuchs am Schwanz. Der lässt Ulli los und versucht mit aller Kraft, den mutigen Angsthasen abzuschütteln. Aber der Hase lässt den Fuchsschwanz nicht los. Erst, als der blitzschnell rennende Fuchs sich nach seinem Widersacher umsieht und dabei auf einen Baum zurennt, lässt der Hase los. Schwupps knallt der Fuchs gegen den Baum und läuft dann mit dicken Beulen davon.

Der kleine Angsthase aber ist nun kein Angsthase mehr. Alle bewundern ihn für seinen Mut und von da an spielen alle Hasenkinder zusammen.

 

Das Buch zeigt eine grausame Realität: Spott, Hohn und Ausgrenzung kann es für ein Kind geben, nur, weil es Angst hat. Die positive Wendung macht Mut: Auch ein richtiger Angsthase kann seine Angst für seinen Freund überwinden. Letztlich ist Vorsicht nichts Verdammenswürdiges, aber zu viel Angst hemmt die Kleinen. Darum ist das Buch auch Jahrzehnte nach seinem Erscheinen noch ein Klassiker für jung und alt, denn auch wir Eltern und Großeltern müssen lernen, den Kleinen etwas zuzutrauen, damit sie sich selbst etwas zutrauen können.

Es fehlt ein bisschen die Einsicht bei den anderen Hasenkindern, denn ihr ausgrenzendes Verhalten war gemein und unnötig. Die Kernbotschaft aber bleibt eine positive: Auch ein noch so ängstliches Kind kann seine Angst überwinden, wenn es darauf ankommt und ein Freund in Gefahr ist. Somit ist der kleine Angsthase sogar mutiger, als alle anderen.

Altersempfehlung: 4-6 Jahre
Lesezeit/Volumen: 5-6 Minuten

Daten zum Buch „Der kleine Angsthase“

Titel: Der kleine Angsthase
Autor: Elizabeth Shaw
Verlag: Beltz
Jahr/Auflage: 2017 / 17.

ISBN: 978-3407770813

Der kleine Angsthase

KriteriumBewertung (1-10)Begründung
Punkte gesamt10
Titelwahl10
Aufmachung10Sehr niedlich und schlicht, aber dennoch ausdrucksstark gezeichnete szenische Bilder
Text/Sprache10Der Text ist einfach und kurz, ideal für eine kurze Gutenachtlektüre oder für Erstleser. Kurze, unkomplizierte Sätze eignen sich für alle Leseanfänger.
Inhalt9Ein kleiner Hase, dem seine Oma viele Ängste mitgegeben hat, beweis Mut, als er seinen kleinen Freund vor dem Fuchs rettet.
Pädagogische Themen10Mut
Angst
Freundschaft
Mobbing
Ausgrenzung
Bewunderung
Pädagogischer Wert9Einen Punkt Abzug gibt es für die fehlende Lektion bei den Kindern, die den ängstlichen Hasen verspotten. Dass man seine Angst überwinden kann ist die große positive Botschaft dieser Geschichte. Und die wahre Freundschaft, die den Angsthasen zum mutigen Hasen werden lässt, überzeugt.
Schlüssigkeit/Logik10
Kreativität9